Obwohl es auf der Hand liegt, wird eine Tatsache oft übersehen – Apps sind Software, und wie bei jeder Software kann es zu Fehlern und Problemen kommen, die behoben werden müssen. Egal wie gut Ihre App Agentur oder Ihre Entwickler auch sein mögen!
Das ist der Grund, warum App-Testing eine wesentliche Rolle spielt, um von vornherein sicherzustellen, dass Ihre App reibungslos funktioniert und den Usern eine großartige Erfahrung liefert.
App Testing bezieht sich auf den Prozess, bei dem eine mobile Anwendung auf ihre Funktionstüchtigkeit, Leistung, Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit getestet wird. Ziel des App Testings ist es, potenzielle Probleme zu identifizieren, bevor die Anwendung für den Endverbraucher freigegeben wird.
Auf den ersten Blick scheint die Thematik sehr technisch zu sein und viele unterliegen dem Trugschluss, dass Testing erst während und nach der App Entwicklung eine Rolle spielt.
Tatsächlich handelt es sich beim mobile App Testing aber um einen langfristigen Prozess, der bereits in der Konzeptionsphase beginnt. Denn wenn schon die Basis, also Wireframes, erste Mockups und der App Clickdummy, nicht optimal auf den Nutzer abgestimmt ist, wie soll dann am Ende eine App entwickelt werden, die Ihrer Zielgruppe den gewünschten Mehrwert stiften kann?
Wenn eine App nicht oder nur unvollständig getestet wurde, egal ob Konzept oder die technische Komponente, kann es zu einer Vielzahl von Problemen führen. Auswirkungen können sein:
Halten wir fest: In jeder Phase der App Entwicklung, von Konzeption bis hin zu Programmierung, ist es wichtig, mit der Zielgruppe im direkten Kontakt zu stehen. Holen Sie sich regelmäßig Feedback ein und stellen Sie somit sicher, dass Ihre zukünftigen Nutzer zu jedem Zeitpunkt im Fokus der App Entwicklung stehen.
Im Detail befassen wir uns nun allerdings mit dem technischen App Testing.
In den wenigsten Fällen soll eine App im Generellen durchgecheckt werden, sondern zumeist bestimmte Funktionen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das App-Usability-Testing sorgfältig zu planen und vorab genau festzulegen, was getestet werden soll. Denn nur wenn sich beim Testen auf die gewünschten Funktionen konzentriert wird, können auch entsprechende Ergebnisse erwartet werden. Im Allgemeinen umfasst der Testprozess die folgenden Schritte:
Planung: Bestimmung der Ziele und Anforderungen für den Test, einschließlich der zu testenden Funktionen und Geräte.
Design: Entwicklung von Testfällen und -Szenarien, die die verschiedenen Funktionen und Interaktionen der App abdecken.
App testen lassen: Durchführung der Tests und Aufzeichnung der Fehler oder anderen Problemen, die während des Tests aufgetreten sind.
Berichterstellung: Dokumentation und Bewertung der Ergebnisse, um festzustellen, ob die App den Anforderungen entspricht. Übermittlung der Ergebnisse an das Entwicklerteam.
Korrekturmaßnahmen: Behebung von Bugs und Fehlern.
Die Durchführung des App Testings umfasst die Ausführung der Tests und die Analyse der Ergebnisse. Die Ausführung kann auf zwei verschiedene Weisen durchgeführt werden:
Manuelle Tests: Bei manuellen Tests führen App-Tester verschiedene Szenarien aus, um die Funktionalität der Anwendung zu testen und Fehler aufzudecken. Während der Durchführung von manuellen Tests sollten alle Ergebnisse sorgfältig dokumentiert werden, um den Fehler zu identifizieren und zu beschreiben.
Automatisierte Tests: Automatisierte Tests sind effizienter und schneller als manuelle Tests. Durch die Verwendung von Automatisierungstools können Tests schneller durchgeführt werden, und die Ergebnisse können schneller analysiert werden. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass die Testszenarien ordnungsgemäß erstellt und gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie immer aktuell sind
Bei der Entwicklung mobiler Apps muss der Fokus auf Sicherheit gelegt werden. Es ist sehr wichtig, an der Sicherheit der Daten Ihrer Nutzer zu arbeiten. Penetrationstests sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, Sicherheitsschwachstellen aufzudecken. Ein erfahrenes Testteam sollte versuchen, in das System einzudringen und so Sicherheitsprobleme zu identifizieren. So kann ein mögliches Datenleck frühzeitig erkannt und verhindert werden, dass Daten gestohlen werden.
Der Funktionstest stellt sicher, dass die App in der erwarteten Art und Weise funktioniert. Die Ziele sind in der Regel vordefiniert. Standard-Software-Vorgänge wie die (De-)Installation, jegliche In-App-Funktionen, Minimierung und Wiederaufrufen der App müssen fehlerfrei ablaufen.
Hardware-Features wie Mikrofon, Kamera und Speicher sollten auf eine bestimmte Weise funktionieren, also werden all diese Funktionen in verschiedenen Einstellungen getestet. Mobile Apps sind nicht sicher vor Unterbrechungen wie eingehenden Anrufen, Textnachrichten und Benachrichtigungen. Das Ziel ist es also, mögliche, damit verbundene Probleme, abwehren zu können.
Führen Sie immer umfassende Performance-Tests durch, sobald die App entwickelt wurde. Achten Sie auf den System-Ressourcenverbrauch der App in allen Belastungsstufen und unter verschiedenen Bedingungen. Hier können Sie auch ins Extreme gehen und ihre App gezielt unter hohe Auslastung setzen; ein sogenannter „Stresstest“.
Vergessen Sie nicht, vorher alle Risiken zu kalkulieren. Wenn Sie beispielsweise eine neue Registerkarte auf dem Bildschirm hinzugefügt haben, ist es nicht erforderlich, die Performance zu testen, solange sie sich nicht negativ auf die Leistung der App auswirkt.
Dieser Usability Test wird mit der Unterstützung von Probanden durchgeführt, da hier die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Anwendung und dessen Layout bewertet wird. Je mehr der Probanden Teil Ihrer geplanten Zielgruppe sind, desto besser. Die potentiellen Nutzer durchforsten Ihre App und testen, wie flüssig die Navigation in der Anwendung klappt, wie leicht sie auf die wichtigsten Funktionen zugreifen können und ob Icons, Links und Textpassagen gut erreichbar und groß genug sind.
Ihre Anwendung sollte ebenfalls auf Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen und mobiler Ausstattung getestet werden. Zum Beispiel sollte sie auch auf Mobilgeräten mit älteren Prozessoren laufen und im Optimalfall ohne jegliche Darstellungsfehler auf allen Bildschirmgrößen.
Jedoch ist es empfehlenswert, die Grenzen Ihrer Anwendung zu erkennen und zu akzeptieren. Es ist wahrscheinlich, dass Ihre Anwendung – egal wieviel Sie testen und anpassen – nicht auf dem Einkernprozessor ARM 1176 des iPhone der 1. Generation laufen wird. Und das erwartet auch keiner.
Der Regressionstest findet in der Regel in der Endphase statt. An dieser Stelle sollten keine größeren Änderungen in der Entwicklung vorgenommen werden, da es das Produkt als Ganzes validiert. Zu diesem Zeitpunkt müssen Sie Ihre App in einer hierarchischen Struktur modellieren. „Auf Regressionen testen“ heißt; nach einer Funktionalitätsänderung auf alte Fehler hin testen, die evtl. wieder aufgetreten sein könnten und nach neuen, die die Änderung hervorgerufen haben könnte.
Zu den wichtigsten Regressionstests gehören der Smoke-Test, der Sanity-Test und andere Tests, die nach vorherigen Änderungen viele Fehler aufdecken konnten. Smoke Tests sichern die Funktionalität der Grundfunktionen nach jeder Änderung, während Sanity-Tests die wichtigsten Funktionen Ihrer Anwendung prüfen.
Wenn Ihre mobile App auf den internationalen Markt ausgerichtet ist, muss sie verschiedene Sprachen unterstützen. In Lokalisierungstests müssen Sie Rufnummernformate, Daten, Währungsumrechnungen, Sprachen und Textlängen testen.
Doch Länder unterscheiden sich nicht nur in den Zahlen. Es ist wichtig, beim Markteintritt in ein anderes Land sich die kulturellen Unterschiede, Bräuche und Standards bewusst zu machen. Denn diese Faktoren können bestimmen, welche Ansprüche an Ihre Anwendung bestehen und wie die Menschen mit ihr interagieren werden.
Die App Programmierung läuft zumeist nach einem bestimmten Schema: SCRUM. Darunter versteht man ein Vorgehensmodell, das meist in der Softwareentwicklung genutzt wird, um das Projekt auf agile Art und Weise umzusetzen.
Die Charakteristik der SCRUM-Methode ist, dass in einzelnen Sprints gearbeitet wird. Das bedeutet, die gesamte App Entwicklung wird in einzelne kleine Schritte aufgeteilt, bei denen jeweils unterschiedliche Aufgaben erledigt werden müssen – bspw. bestimmte Funktionen werden entwickelt.
Zum Abschluss einer Phase werden die entsprechenden, neu hinzugefügten Funktionen ausgiebig getestet. Werden Bugs und Fehler entdeckt, wird die Behebung dieser als neue Anforderung in den darauf folgenden Sprint aufgenommen.
Ein wichtiger Aspekt beim Testen von Apps ist, dass die Tests auch von Personen durchgeführt werden sollten, die repräsentativ für die Zielgruppe der App sind. Durch das Einbeziehen von echten Nutzern können Probleme identifiziert werden, die möglicherweise nicht während interner Tests gefunden wurden. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Zielgruppe der App einbeziehen kann, um sie am Testprozess zu beteiligen:
Eine Möglichkeit besteht darin, eine Beta-Version der App zu erstellen und sie einer ausgewählten Gruppe von Usern zur Verfügung zu stellen. Diese Nutzer können die App verwenden und Feedback geben, um mögliche Probleme zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu machen. Dies kann durch ein spezielles Feedback-Formular oder ein Forum erfolgen, das für App Beta-Tester zugänglich ist.
Hierbei handelt es sich um gezielte Tests, bei denen Nutzer gebeten werden, bestimmte Aufgaben innerhalb der App auszuführen, während ihre Interaktionen und Reaktionen beobachtet werden. Durch die Analyse der Nutzerinteraktionen können potenzielle Probleme oder Stolpersteine identifiziert werden, die die User Experience beeinträchtigen könnten.
Eine umfassendere Möglichkeit besteht darin, eine Gruppe von Nutzern einzubeziehen, um die gesamte Nutzer-Erfahrung zu bewerten. Dies kann Feedback zu verschiedenen Aspekten der App liefern, einschließlich des App Designs, der Navigation, der Leistung und der Funktionalität.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Zielgruppe der App über Crowdsourcing-Plattformen einzubeziehen. Hierbei wird die App einem größeren Pool an Nutzern zur Verfügung gestellt, der eine Vielzahl von Nutzerprofilen und Geräten umfasst. Die User testen die App auf ihren Geräten und geben Feedback zu möglichen Problemen und Verbesserungsvorschlägen.
Um sicherzustellen, dass die Testergebnisse von repräsentativen Nutzer stammen, ist es wichtig, die Zielgruppe der App sorgfältig zu definieren und die Auswahl der Testnutzern entsprechend vorzunehmen. Dazu können Umfragen, Interviews oder Marktanalysen genutzt werden, um die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Wenn der Testprozess von echten Usern durchgeführt wird, kann dies zu einem besseren Verständnis der Nutzer-Erfahrung führen und dazu beitragen, dass die App auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist.
Gerade für sehr große Anwendungen kann das händische Testen einer App ein Bottleneck sein. Das bedeutet, dass es zu ineffizient sein kann und es somit zu Verzögerungen kommt. Mit gewissen Tools kann diese händische Arbeit abgenommen werden, wodurch Sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen.
Hier einige Tools, die Ihnen das Testen des Codes, des User Interface, der Responsiveness etc. erleichtern können:
Microfocus UFT ist eine App Testing Software, die Funktions- und Regressionstests für hybride und native Software Anwendungen vollkommen automatisiert. Dieses Tool ermöglicht es Entwicklern, alle drei Ebenen der Software von einer einzigen Konsole aus zu testen: die Schnittstelle, die Dienstschicht und die Datenbankschicht.
IBM Rational Functional Tester ist ein voll automatisiertes App Testing Tool für Funktions- und Regressionstests. Der IBM RFT bietet Testfunktionen für Funktions-, Regressions-, GUI- und datengesteuerte Tests.
Appium ist ein beliebtes, kostenloses Framework für mobile Testautomatisierung. Mit dem WebDriver-Protokoll wird Nutzern ermöglicht, native, hybride und mobile Webanwendungen zu testen.
AccelQ ist eine auf KI basierende und Cloud gestützte Plattform für das kontinuierliche Testing von Funktionen und APIs.
Insgesamt ist App-Testing ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die App einwandfrei funktioniert und ein optimales Erlebnis bietet. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Aspekte der App gründlich getestet werden, um mögliche Probleme oder Fehler zu identifizieren und zu beheben. Der Testprozess sollte kontinuierlich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die App auch nach der Veröffentlichung weiterhin gut funktioniert und auf dem neuesten Stand bleibt. Wichtig ist, die App sollte nicht nur intern getestet werden, sondern auch zukünftige Nutzer sollten regelmäßig in das App testen inkludiert werden.
Das App Testing ist nicht nur ein Service im Zuge unserer App Entwicklung, wir testen auch gerne bereits bestehende Apps auf Nutzerfreundlichkeit, Qualität des Designs uvm. Sie wollen Ihre App testen lassen? Kontaktieren Sie uns unverbindlich per Telefon (+49 (0) 89 7553636) oder per Email (contact@startup-creator.com).
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